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von unseren Experten
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Respektvolles Zuhören – Warum es in Deutschland so wichtig ist
In Bewerbungsgesprächen, im Krankenhausalltag oder auch bei Behördengängen zählt nicht nur, was man sagt, sondern auch wie man zuhört. Ein Punkt, der vielen internationalen Ärzt:innen anfangs schwerfällt, ist das richtige Zuhören ohne Unterbrechungen.
Warum Unterbrechen problematisch wirkt
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In Deutschland gilt es als unhöflich, jemanden mitten im Satz zu unterbrechen.
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Besonders in Situationen, in denen man selbst etwas möchte (z. B. eine Arbeitsstelle, ein Visum oder Unterstützung), kann Unterbrechen respektlos oder sogar fordernd wirken.
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Wer immer wieder ins Wort fällt, vermittelt den Eindruck von Ungeduld oder mangelnder Aufmerksamkeit.
Kulturelle Unterschiede
In manchen Kulturen ist es ganz normal, während des Gesprächs aktiv einzuhaken, zuzustimmen oder das Gesagte zu ergänzen. In Deutschland wird dies jedoch oft anders verstanden – nämlich als Zeichen dafür, dass man den Gesprächspartner nicht ausreden lassen möchte oder dessen Worte nicht wertschätzt.
Tipps für den Alltag
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Ausreden lassen: Warten, bis die andere Person ihren Gedanken beendet hat.
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Nonverbale Signale nutzen: Nicken, Blickkontakt oder kurze bestätigende Laute („hm“, „ja“) zeigen Aufmerksamkeit, ohne zu unterbrechen.
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Notizen machen: Wenn man Angst hat, einen wichtigen Gedanken zu vergessen, einfach kurz notieren und nach dem Gesagten darauf zurückkommen.
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Fragen stellen – danach: Wenn etwas unklar ist, erst nach der Antwort Rückfragen stellen.
Besonders wichtig für internationale Ärzt:innen
Wer neu in einem Krankenhaus arbeitet, eine Behörde besucht oder sich in einem Bewerbungsgespräch befindet, ist oft in einer abhängigen Position. Genau dann ist respektvolles Zuhören entscheidend:
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Es vermittelt Professionalität und Geduld.
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Es erleichtert den Einstieg ins Team.
Es zeigt, dass man die Regeln der Kommunikation in Deutschland versteht und achtet.